Sind wir bereit, für eine andere Person zu sterben?
John und Betty Stams hatten sich in Amerika auf einer Bibelschule kennengelernt. Beide waren hingegebene Christen. Betty war in China geboren und aufgewachsen, wo ihre Eltern als Missionare lebten. In den frühen Dreißigerjahren kehrte Betty mit ihrem Mann nach China zurück. Bald darauf wurde ihre kleine Tochter Helen geboren. Die beiden waren entschlossen, Jesus in China bekannt zu machen. Dafür waren sie bereit, jeden Preis zu zahlen.
Die junge Familie ließ sich in Tsingteh in der Provinz Anhui, im Süden Chinas nieder. Doch bald darauf kamen kommunistische chinesische Soldaten in die Gegend. Sie verhafteten John und Betty, ihnen wurden „Verbrechen am chinesischen Volk“ vorgeworfen. Die China Inland Mission, welche John und Betty Stams ausgesandt hatte, sollte sie freikaufen. Als feststand, dass die Missionsgesellschaft nicht zahlen würde, wurden John, Betty und die kleine Helen zum Tod verurteilt. Zu Fuß sollten sie eine zwanzig Kilometer lange Strecke zu ihrem Hinrichtungsort zurücklegen.
Die Gruppe aus Soldaten und Gefangenen war kaum losgegangen, als Helen zu weinen begann. Einen der Soldaten störte das und er wollte das Baby umbringen, damit es keinen Lärm mehr machte. Doch ein älterer chinesischer Bauer trat mutig vor den Soldaten. "Das kleine Mädchen hat nichts getan, wofür es den Tod verdient", hielt er dem jungen Mann entgegen. Der Soldat schlug vor, dass der Bauer ja an die Stelle des Kindes treten könnte. Der Mann nickte und die Soldaten fackelten nicht lange. Augenblicke später war der alte Mann tot. Er hatte den Platz des Kindes eingenommen.
John und Betty waren entschlossen, Jesus nachzufolgen, auch wenn sie dafür umgebracht werden würden. Sie wussten, dass der Himmel auf sie wartete. Wenn Sterben notwendig war, damit das geschehen konnte, was Gott tun wollte, dann waren sie bereit dazu.
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