Einfluss haben – Reich Gottes bauen

Wenn wir mehr Einfluss haben wollen, dann müssen wir zunächst den Einfluss nutzen, den wir schon haben.
 

Jeder Mensch hat Einfluss auf andere Menschen. Wir beeinflussen uns alle gegenseitig. Gott hat uns Einflussbereiche anvertraut und erwartet von uns, dass wir damit sorgfältig umgehen. So sollen wir verantwortungsbewusste Mitarbeiter in seinem Reich sein. Gottes Absicht ist nicht, dass wir Einfluss ausüben, um unsere eigene Position auszubauen. Ihm geht es immer darum, dass die gute Nachricht von der Erlösung durch Jesus in der Welt bekannt wird. Gott hat uns mit Einfluss ausgestattet, damit wir damit sein Reich vorantreiben.

 
Woran erkennt man einen Mitarbeiter im Reich Gottes?
 
Er lebt für ein großes Ziel. Als Christen haben wir das größte vorstellbare Ziel – wir setzen uns dafür ein, dass andere Menschen ihre Ewigkeit bei Gott verbringen werden. Ein Mitarbeiter Christi ist ein Mensch, der den Missionsbefehl ernst nimmt und umsetzt.
 
Er lebt nach Gottes Werten. Ein Mitarbeiter im Reich Gottes orientiert sich an der Bibel, sie ist die Quelle seiner Weisheit und seiner Inspiration. Er hat Gottes ewige, unumstößliche Wahrheit zum Maßstab seines Lebens und Handelns gemacht.
 
Er lebt aus Gottes Kraft. Ein Mitarbeiter im Reich Gottes hat eine Quelle der Kraft, die andere Menschen nicht kennen. Der Heilige Geist wohnt in ihm und leitet ihn Schritt für Schritt durch den Tag.
 
Er lebt in Gemeinschaft mit anderen Christen. Ein Mitarbeiter in Gottes Reich trifft sich mit anderen Christen, schließt sich Kleingruppen an und empfängt dort Ermutigung und Korrektur. 

Die Bibel enthält viele Hinweise, wie wir unseren Einfluss als Mitarbeiter im Reich Gottes nutzen können. Wir wollen dazu zwölf biblische Prinzipien betrachten.

 
1) Jeder Mensch hat Einfluss auf andere.

Wenn wir mehr Einfluss haben wollen, dann müssen wir zunächst den Einfluss nutzen, den wir schon haben. Im Allgemeinen haben wir mehr Einfluss auf andere, als wir denken. Unser Lächeln beeinflusst die Menschen, die uns sehen. Wir beeinflussen andere in den Gesprächen, die wir mit ihnen führen. Unsere E-Mails haben eine Wirkung auf andere. Wenn wir bei einer Wahl unsere Stimme abgeben, nehmen wir Einfluss auf das Wahlergebnis. Es gibt unendlich viele Beispiele. Um zu erkennen, wie wichtig unser Einfluss ist, wollen wir zunächst überlegen, was damit nicht gemeint ist.

 
  • Einfluss hat nichts mit unserer beruflichen oder gesellschaftlichen Stellung zu tun.
  • Einfluss hat nichts mit Macht und Autorität zu tun.
  • Einfluss hat nichts mit Ruhm und Ehre zu tun.
  • Einfluss hat auch nichts mit Wohlstand und Reichtum zu tun.

Man kann alle diese Dinge besitzen, ohne Einfluss zu haben.

 
2) Gott will, dass wir den Einfluss, den er uns anvertraut, auch ausüben.
 
Es ist wie mit den Muskeln. Je mehr man sie benutzt, desto größer werden sie. Einfluss zu nehmen erfordert Mut. Man muss aus der Masse heraustreten, Angst überwinden, den Mund aufmachen und sich Zeit für andere nehmen, obwohl man sich lieber zurückziehen würde. Jesus will, dass wir als Lichter in der Welt leuchten. Wir sollen das Salz der Erde sein, das die Welt würzt und vor dem Verfall bewahrt. Es ist eine Frage der Entscheidung, ob wir uns aufraffen und als Menschen leben, die Einfluss auf ihre Welt ausüben wollen oder nicht.
 
3) Mein Einfluss dient zum Wohl anderer Menschen.

Gott erweitert unseren Einflussbereich nicht, damit wir reich und berühmt werden. Unser persönliches Vergnügen ist nicht sein Ziel. Gott will durch uns anderen Menschen Gutes zu tun. Es geht um die anderen. Auch der Segen, den wir selbst durch unsere Einflussnahme gewinnen, ist nicht für uns, sondern zum Weitergeben gedacht.

 
4) Wenn ich nicht die anderen beeinflusse, dann werde ich von ihnen beeinflusst.

Dieser Punkt wird von unerfahrenen Leitern immer wieder übersehen. Natürlich ist die Einflussnahme eine zweiseitige Medaille. Ebenso, wie wir andere beeinflussen, haben diese auch ihre Wirkung auf uns. Wer sich dessen nicht bewusst ist, gefährdet sich selbst. Lot ist ein trauriges Beispiel dafür. Er hat es versäumt, Einfluss auf seine Stadt zu nehmen, und brachte seine Töchter damit in große Gefahr. Auch wir unterliegen der Gefahr, dass die Kultur, die wir eigentlich verändern wollen, uns selbst prägt und unser Denken und Handeln bestimmt.

 
5) Gott gibt uns Einfluss, damit wir uns für die Schwachen einsetzen.

Psalm 72 ist ein Gebet für Leiter. Dort heißt es im vierten Vers: „Der König schaffe Recht den Armen und Gebeugten im Land, er rette die Kinder der Bedürftigen und zerschmettere ihre Unterdrücker.“ Das heißt in anderen Worten: „Gott, bitte hilf den Leitern, ihren Einfluss zu nutzen für die Menschen, die nicht gehört werden – die Armen, die Waisen, Kranken, Einsamen, alle die unfrei sind und unterdrückt werden.“

 
6) Ich werde über meine Einflussnahme Rechenschaft ablegen müssen.

Eines Tages werde ich vor Gott stehen und er wird mich fragen, was ich mit der Verantwortung, die er mir gegeben hat, angefangen habe. Was ich hier während meines irdischen Lebens bewegt habe, hat Auswirkungen auf die Ewigkeit. Die Bibel spricht darüber an viele Stellen. Im großen Gericht wird Gott jedem Menschen die Frage stellen: „Wie bist du mit Jesus, meinem Sohn, umgegangen?“ Er wird jedes seiner Kinder fragen: „Was hast du mir der Zeit, den Mitteln und Gaben und dem Einflussbereich gemacht, die ich dir anvertraut habe?“ Im Bewusstsein der zukünftigen Welt möchte ich in dieser vergänglichen Welt meine Möglichkeiten nutzen. Dazu hat Gott uns beauftragt, wenn wir Mitarbeiter in seinem Reich sind.

 
7) Wenn ich meinen Einfluss geltend mache, wird Gott mir mehr anvertrauen.

Jesus erzählte die Geschichte eines reichen Mannes, der seinen Dienern Teile seines Vermögens anvertraute, um damit zu arbeiten. Zu denen, die das Geld gewinnbringend eingesetzt hatten, sagte er: „Sehr gut … du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist mit dem wenigen treu umgegangen, darum will ich dir viel anvertrauen. Komm herein zum Freudenfest deines Herrn!“ (Matthäus 25,21). So geht Gott vor: Er belohnt seine treuen Mitarbeiter mit größerer Verantwortung.

 
8) Gott gibt uns mehr Einfluss, wenn wir anderen dienen und freigebig sind.

In Gottes Reich wächst der Einflussbereich nicht dadurch, dass man eine höhere Position bekommt, sondern indem man sich Zeit nimmt, anderen zu dienen. In Jesu Worten klingt das so: „Bei euch soll es nicht so sein. Im Gegenteil: Wer unter euch groß werden will, soll den anderen dienen“ (Matthäus 20,26). Unser Einfluss auf andere Menschen nimmt zu, wenn wir uns als Diener der anderen sehen. Das gilt ganz besonders für die Leiter in der Gemeinde.

 
9) Nur Menschen, die uns vertrauen, lassen sich von uns beeinflussen.

Ein geistlicher Leiter, der Einfluss auf die ihm anvertrauten Menschen haben will, muss glaubwürdig sein. Wer das Vertrauen der Menschen gewinnen will, kann die folgenden fünf Schritte gehen.

Menschen werden uns vertrauen, wenn wir

  • für sie beten,
  • ihnen ein gutes Vorbild sind,
  • immer die Wahrheit sagen,
  • sie ermutigen und die Einheit fördern
  • und mutig vorangehen.
 
10) Kritik ist unvermeidlich, wenn man Einfluss nehmen will.

Es ist nicht schön, kritisiert zu werden. Das Leben kann richtig hart werden, wenn man zur Zielscheibe der Kritiker geworden ist. Doch je mehr wir uns nach vorne wagen, desto mehr Kritik werden wir ernten. Die Bibel hat dafür viele Beispiele. David, Nehemia und Jesus sind nur ein paar Personen, an deren Leben wir dieses Prinzip ablesen können. Jeder, der in der Geschichte des Reiches Gottes etwas bewegt hat, geriet ins Kreuzfeuer der Kritik. Wenn uns Kritik trifft, nehmen wir sie dankbar an, als Zeichen dafür, dass wir Einfluss haben.

 
11) Liebenswürdigen Menschen vertraut man eher.

Natürlich kann es nicht unser höchstes Ziel sein, von anderen gemocht zu werden. Doch wenn wir offen und teilnahmsvoll auf andere zugehen, werden sie Interesse an uns haben und lassen sich von uns beeinflussen.

 
 
12) Mitarbeiter im Reich Gottes helfen anderen, ihren Einfluss in der richtigen Weise auszuüben.
 
Gute Leiter helfen anderen, auch gute Leiter zu werden, und sie spornen sich gegenseitig zum Wachstum an. Sie wollen nicht nur viele Nachfolger, sondern auch viele zukünftige Leiter hervorbringen.
 
Das Reich Gottes braucht gute Leiter mehr denn je. Lasst uns nach diesen Prinzipien leben und das Reich Gottes vorantreiben.
 
Freie Übersetzung von einer zweiteiligen Serien von Pastors.com 
 
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